Herbst 2018
Im Herbst 2018 bin ich mit einer Gruppe von HBH-Freunden zum Trekking ins Solu Khumbu, von Jiri bis zum Gokyo Ri und zurück nach Lukla aufgebrochen. Die Wanderung begann in Chittre, wo wir die Chittre Primary School besuchten. Das Gebäude ist sauber und gepflegt und die große Steinmauer zur Absicherung des Schulhofes in der Monsumzeit ist zufriedenstellend fertig gestellt. Eine stattliche Summe wurde von einer Gruppe aus Kufstein für Schulsachen gespendet. Shambus Frau Santa verwahrt treuhändisch diesen Beitrag, darauf können wir uns verlassen. Das Haus von Laktu Sherpa, einer älteren alleinstehenden Sherpa Frau in der unmittelbaren Nachbarschaft von Shambu, ist mit seinem handwerklichen Geschick und unseren Spenden fertiggestellt worden.
Dafür sind vor allem die Spendengelder von einigen gut bekannten Frauen aus der Huber-HBH Community verwendet worden und ich habe Laktu eindringlich erklärt, dass es sich um eine „Frau zu Frau“ Hilfe handelt und dass diese Frauen ihr Einkommen in unserer westlichen Berufswelt ebenso schwer verdienen, wie sie ihr Feld bestellt. Ebenso habe ich eine große Summe für die Fertigstellung von Lakpas Haus vergeben. Lakpa Sherpa ist ein sehr geschickter Zimmermann und Tischler und hat beim Wiederaufbau vieler Häuser in und um Chittre unermüdlich gearbeitet. Dabei ist sein eigener, vollkommen zerstörter Bergbauernhof leider zu kurz gekommen. Nachdem nun schon viele wieder in ihre Häuser eingezogen sind, ist auch Lakpas Haus an der Reihe. Lakpas und Ceki, seine Frau haben mit der Oktobersonne um die Wette gestrahlt, als ich ihnen unsere Spendengelder gebracht habe.
Die Trekkinggruppe geht den anstrengenden Weg über den Deorali, den Lamjura und den Trashindo Paß in Richtung Namche Bazar und trifft sich nahe Lukla mit Dr. Alisa Sherpa. Alisa arbeitet nun im Internation Children Hospital und konnte sich 2 Wochen frei nehmen, um mit unserer Gruppe das Trekking zum Gokyo Ri zu unternehmen. Die Freude ist bei den Teilnehmern, die seit Jahren Namaste Dr. Sherpani unterstützen, sehr groß.
Noch größer ist die Freude bei Alisa, die noch nie auf einer so großen Trekkingtour war. Gleich konnte Alisa die Erkältungs, Husten und Darmprobleme der Teilnehmer behandeln. Auch die Träger und Sherpa waren überglücklich eine Mrs. Doctor bei sich zu haben, und noch dazu eine Nepali, – darauf waren sie auch mächtig stolz. Alisa hat pragmatisch, wie Nepali sind, die müden und dicken Beine unserer Träger mit einem „move Spray“, einem Vereisungsspray, wie ihn Sportler bei uns verwenden, behandelt und die Träger waren glücklich, dass sich jemand auch um ihre Leiden kümmert und nicht nur um die der Gäste.
Wir alle staunten, wie fit Alisa ist. Sie hatte weder Probleme mit den langen Etappen, noch mit der Höhe und erstieg gemeinsam mit der Gruppe frisch und munter den Gokyo Ri (5360 m). Sehr professionell hat Dr. Alis Sherpa die Teilnehmer über Höhenkrankheit beraten und auch Vorsicht und Rückkehr erfolgreich eingemahnt. Es war für alle ein sehr berührendes Gefühl, nun von der Ärztin behandelt zu werden, deren Studium durch gemeinsame Spenden ermöglicht wurde.
Alisa arbeitet derzeit im International Children Hospital in Kathmandu. Sie bereitet sich aber auch auf eine Zugangsberechtigungsprüfung für eine weitere Facharztausbildung vor. Ihr Ziel Gynäkologin zu werden, hat die lerneifrige Alisa nicht aus dem Blickfeld verloren. Sie ist zu dieser Prüfung angemeldet. Allerdings hat sie aktiv keinen Einfluss, wann Sie dazu eingeladen wird. Es hängt von der Reihung der Absolventen der medizinischen Fakultäten ab. Wenn Sie diese Prüfung positiv bestanden hat, muss Sie sich eine Ausbildungsstelle suchen und sehr, sehr viel Geld für diese Ausbildung aufbringen. Ich werde Alisa mit Eurer Hilfe jedenfalls weiterunterstützen. Wenn ich Spendengelder nicht für ein weiteres Studium von Alisa verwenden kann, weil Sie keinen Facharztplatz bekommt, dann werde ich über Alisa Healthcamps finanzieren und so die Bevölkerung Nepals unterstützen. Ganz egal ob als Fachärztin für Gynäkologie oder als Ärztin in einem Krankenhaus, möchte Alisa bei Healthcamps mitarbeiten, weil diese über Kliniken organisiert werden.
Damit ist eine sinngerechte Verwendung der Spendengelder jedenfalls gewährleistet. In einem Land wie Nepal, korruptionszerfressen wie die meisten Entwicklungsländer, ist die langjährige Freundschaft zu Dr. Alisa Sherpa und ihrer ehrenwerten Familie der Garant für eine verantwortliche Verwendung von Geldern. Durch unseren großen Freundes- und Bekanntenkreis in Nepal, der alle Bevölkerungsschichten, Kasten und Völker umfasst, habe ich einen sehr engen Einblick in das tägliche Leben und dadurch auch eine sehr gute Übersicht, wie die Spendengelder verwendet werden.
Meine regelmäßigen Reisen in das Land und der permanente Kontakt zu unseren Freunden tragen ebenfalls vertrauensbildend, aber auch regulierend und kontrollierend zum so positiven Verlauf unsere Projekte bei. Ich danke allen Freunden, Helfern und Spendern für die treue Unterstützung und bemühe mich weiterhin, in kleinen überschaubaren Schritten den Menschen in Nepal zu helfen.
Namaste (Grüße den Gott in Dir)
Dankeschön, Silvia Huber